Nach dem Frühstück verliessen wir am 10.12. Lakes Entrance. Das
Wetter machte mit 18 Grad und leichtem Nieselregen immer noch nicht ganz mit.
Bevor wir den Ort ganz verliessen stiegen wir am Strand aus, um Pelikane zu
suchen und wurden auch fündig. Über den Princess Highway fuhren wir via Orbost
bis Cann River, wo wir Benzin auffüllten und die Trinkpause im Tankstellencafé
verbrachten. Bei einem Verkaufsstand an der Strasse deckten wir uns mit
frischen Kirschen ein. In Genoa zweigten wir auf eine kurvige Waldstrasse ab und
erreichten nach ca. 30 Minuten Mallacoota. Unser Plan war dort eine
Übernachtungsmöglichkeit und ein Restaurant für den Abend zu suchen. Die Caravan Parks, welche in Dorf- oder Strandnähe Cabins anboten,
sagten uns nicht zu. Diese sahen alle ziemlich alt und ungepflegt aus. An
direkter Strandlage gab es wohl Campingplätze, allerdings keine Cabins. Ich
könnte mir durchaus vorstellen in einem Wohnwagen oder Camper auf jenen
Campingplätzen an direkter Meerlage länger zu bleiben. Nach kurzer
Lagebesprechung entschlossen wir uns nach Pambula Beach zu fahren. Heinz hatte
inzwischen auch im alten Reisetagebuch gelesen und uns versichert, dass ihr
letzter Aufenthalt in Pambula Beach sehr gut gewesen sei. Bei der Dorfausfahrt
in Mallacoota entdeckten wir am Waldrand eine Kängurufamilie. Diese veranlasste
uns nochmals anzuhalten und sie aus der Nähe zu betrachten. Unter den 10
Kängurus waren zum Teil sehr grosse Männchen zu sehen, welchen ich ungern zu
Nahe treten würde. Angekommen im Discovery Park Pambula Beach erkundigten wir
uns nach einem Cabin mit Balkon für 2-3 Übernachtungen. Die nette Dame an der
Rezeption wies uns ein grosses, ganz neues Cabin mit Balkon im hinteren Teil
des Platzes zu. Sie machte uns ein Angebot, dass wir für 3 Nächte 462 AUD (rund
SFr. 350) bezahlen müssten und 4 Nächte bleiben könnten. Lange mussten wir
nicht überlegen und nahmen das Angebot an. Der Discovery Park ist direkt am
Meer, mit langem Sandstrand, gelegen. Das Wetter spielte heute mit 31 Grad und
blauem Himmel auch mit und er Weg zu unserem nächsten Ziel wird in rund 4
Stunden Fahrzeit zu machen sein. Der Park bietet weiter einen grossen Pool und
diverse BBQ Plätze an. Für Familien mit Kindern gibt es ein grosses Angebot an
Spielplätzen und Kids Clubs. WIFI ist im vorderen Bereich des Platzes vorhanden,
nur reicht es nicht bis in unser Cabin, was zu verschmerzen ist. Die Dame an
der Reception berichtete uns, dass auf dem Platz Kängurus zu sehen seien. In
diesem Ausmass hatten wir es denn doch nicht erwartet. Unsere Aussicht ab dem
Balkon war einfach sensationell. Direkt auf der Wiese vor unserem Balkon
hielten sich den ganzen Nachmittag bis zum Eindunkeln viele Kängurus (grosse
Männchen, Mütter, Junge - im und ausserhalb des Beutels) auf. Beim Vorbeigehen
reckten sie höchstens die Köpfe, sprangen aber nicht davon. Hin und wieder
hüpfte eines direkt an uns vorbei. Man könnte stundenlang zusehen! Am Strand
war es recht Windig und die Wellen etwas zu hoch um zu schwimmen. Einige
Schritte wagte ich mich trotzdem ins Wasser um mir eine Abkühlung zu gönnen. Zum
Znacht kochte Heinz Spaghetti mit gebratenen Cervelaträdli, welche wir vom
Schweizer Metzger noch im Sortiment hatten. Dazu servierte er grünen Salat.
Wieder einmal ein richtiges «Schweizer-Menue».
Beim Kirschenstand deckten wir uns mit frischen Kirschen ein.
Mittagspause zwischen Mallacoota und Pambola Beach
Unser Cabin in Pambola Beach.
Der Strand direkt vor dem Caravan Park
Wir fühlen uns wie im Zoo!
Die jungen Kängurus welche aus dem Beutel schauen sind einfach niedlich.
Heute 11.12. erwachte ich früh und schaute kurz nach 06.00 Uhr am
Strand, ob ich den Sonnenaufgang sehe. Leider gab es zu viele Wolken und keinen
Sonnenaufgang. Dafür begegneten mir wieder etliche Kängurus. Einige kleine Hasen
grasten auf der Wiese in Strandnähe. Nach dem Frühstück zottelten Claire und
ich dem Marimbula Beach entlang nach Merimbula. Die rund 5 Kilometer waren eine
Wohltat für unsere Füsse. Wir waren praktisch allein unterwegs und konnten die
Schönheiten des Strandes und der Wellen geniessen. Mit Heinz verabredeten wir
uns in Merimbula bei der Tankstelle. Er war einiges vor uns dort und legte sich
deshalb am Strand auf dem Badetuch nieder. Somit hatte er Zeit für ein Nickerchen
bis wir ankamen. Merimbula hat mit vielen Läden und Cafés beinahe Stadtcharakter.
Nach unserer Einkehr am Ufer des Merimbula Lakes opferte sich Heinz für den
Einkauf im Woolworth. Claire und ich besuchten die Läden und die Bäckerei an
der Strasse. Wie vereinbart trafen wir und beim Mac Donald zu Pommes Frites und
Eis. Bis anhin hatten wir selten Zeit zum Relaxen und lesen und genossen dies
besonders bei angenehmen Temperaturen auf dem Balkon.
unser "Taxi" wartet in Marimbula Beach...
Heute 12.12. begann der Morgen schon recht warm. Vor dem Frühstück
richteten wir die Box mit unserem Picknick für den Zmittag und machten uns
zeitig auf den Weg zum nördlichen Teil des Ben Boyd National Parks. Vom
Parkplatz Quaraburagun spazierten wir zuerst via Beach Lookout zur Pinnacles
Beach. Nach einem Treppenabstieg mit 63 Stufen erreichten wir den
menschenleeren Strand. Auf beide Seiten könnte man kilometerweise spazieren.
Wir begaben uns wieder zurück zum Parkplatz um in die andere Richtung die
Pinnacles anzusehen. Beim Auto freute sich Heinz auf einen Orangensaft. Oh je,
das kann ja auch nur uns passieren…. Die Verpflegungskiste hatten wir zu Hause
vergessen und somit keinen Orangensaft und auch nichts fürs spätere Picknick.
Damit mussten wir uns wohl oder übel abfinden. Durch den Wald erreichten wir
den Aussichtspunkt bei den Pinnacles. Die Sicht auf die Weiss-roten Felsen war
sensationell schön. Der Blick auf die Kombination Meer – Sand – Wald und Gestein
liess uns staunen.
Der Ben-Boyd-Nationalpark ist ein
Nationalpark im äußersten Südosten des australischen
Bundesstaates New
South Wales, 382 km südlich von Sydney.
Er wurde nach Benjamin Boyd
(1801–1851), einem australischen Unternehmer, benannt. Dieser betrieb eine
Reihe von Geschäften ganz im Süden der Küste von New South Wales, z. B.
Landwirtschaft und Walfang. Der Nationalpark wurde 1971 eingerichtet. Anfangs
umfasste er eine Fläche von 8900 Hektar; später wurde er auf 9455 ha erweitert
und heute sind es 10400 ha.
Der Park
besteht aus zwei Teilen auf beiden Seiten der Twofold Bay und der Stadt Eden. Der kleinere, nördliche Teil
wird im Westen durch den Princes Highway begrenzt. Geologisch
besteht dieser Teil vornehmlich aus Sedimentgestein (Eisenerz
und Lehm),
das sich im Paläogen
abgelagert hat. Eingelagert ist Quarzit. Die wichtigste Sehenswürdigkeit für
Touristen sind The Pinnacles, eine
vielfarbige Erosionsschlucht mit weißen Sandschichten, die sich auf dem
rostroten Lehm abgelagert haben. Der südliche Teil der Küstenlinie ist
metamorphos und entstand im Devon. Man findet dort einige stark
gefaltete Sektionen am Red Point
in der Nähe des Boyd Tower.
Ca. 4 Kilometer weiter bogen wir zur North Long Beach ab, um auch
da einen Blick auf das Meer zu erhaschen. Durch eine lange unbefestigte Strasse
erreichten wir schliesslich den Parkplatz beim Haycoock Point. Vor uns sahen
wir wieder einen langen Strand. Der Sand hier war überdeckt mit tausenden von
kleinen Muscheln. Von diesem Punkt könnte man in ca. 45 Minuten durch die
Büsche bis zur Barmouth Back Beach wandern. Wir ärgerten uns nochmals über die
vergessene Picknickkiste, da der Platz wirklich sehr schön gelegen war und
Claire und ich die Wanderung hätten unternehmen können. Auf der Rückfahrt durch
den Wald hätte ich beinahe eine schwarze Schlange überfahren. Zum Fotografieren
reichte es dann doch nicht mehr, da diese zu schnell im Gebüsch verschwand.
Etwas weiter vorne huschte dann noch eine kleine Schlange mit gleicher Farbe
davon. Ändern konnten wir das mit der vergessenen Picknickkiste immer noch
nicht und verpflegten uns schliesslich zu Hause auf der Terrasse. Den
gemeinsamen Nachmittagsspaziergang unternahmen wir entlang unseres
vorgelagerten Strandes, dieses Mal auf die rechte Seite. Bei Ebbe war der Sand
gegen das Wasser schön hart, um ohne Mühe darauf zu Laufen. Beim Fotoshooting
erweiterten wir unsere Kenntnisse im «Selfie-erstellen». Wir sind mittlerweile
schon ganz geübt! Um 18.00 Uhr wurden wir an der Rezeption abgeholt, um im «The
Glasshouse Restaurant» beim Golfclub essen zu gehen. Wir hatten uns für diese
Variante fahren entschieden, damit wir uns alle zum Essen ein Glas Wein gönnen
konnten und nicht im Dunkeln den Kängurus auf der Strasse ausgesetzt waren.
Beim Restauranteingang hatten wir das Gefühl in einem eher gestopfteren Haus
gelandet zu sein. So war es denn auch wieder nicht, das Essen mussten wir an
der Theke bestellen und gleich bezahlen und die Getränke an der Bar selbst
mitnehmen. Das Fleisch war o.k. aber bei weitem kein Vergleich mit jenem in
Robe oder im le Bouchon. Das gute am Event: der Chauffeur brachte uns wieder
zurück zum Caravan Park.
Sensationeller Ausblick zu den Pinnacles!
Unsere Schlangenbegegnung auf der Rückfahrt
Den heutigen 13.12. nahmen wir gemütlich in Angriff, da es am
Morgen leicht regnete. Ein letztes Mal hatten wir «Waschtag» damit unsere
Kleider bis zum Schluss reichen. Den Nachmittagsrundgang unternahmen wir in
Panboola (das ist der Aboriginal Name für dieses Gebiet). Panboola ist ein
vielfältiges Naturgebiet entlang des Pambula River. In diesem Gebiet wurde von
1888 – 1997 eine Pferderennbahn betrieben – «The old Pambula Racecourse». Das
erste Stück spazierten wir auf einem Teerweg, danach einen Teil auf der alten
Rennbahn und zum Schluss über Wiesen- und Waldwege zurück zum Parkplatz, wo uns
Heinz im Auto erwartete. Wir hätten noch Zeit für einen Spaziergang am Strand
gehabt. Mittlerweile ging aber ein recht kühler Wind und der Sand war, um
Barfuss zu Laufen, ziemlich ausgekühlt. Also verbrachten wir die restliche Zeit
mit Lesen, bis uns zum Znacht Spaghetti und Salat serviert wurden. Inzwischen
herrschte auf dem Caravan Platz emsiges Treiben. Viele der zuvor leeren Cabins
wurden bezogen und der eine oder andere Wohnwagen installiert. Eventuell sind
dies Feriengäste für verlängerte Wochenenden oder die Ferien bahnen sich bereit
an.
Hallo ihr Lieben
AntwortenLöschensuper Reiseberichte - es freut uns für euch, dass ihr soviele tolle Erlebnisse geniessen könnt. Die Fotos der Sandstrände sind besonders eindrücklich und ihr seht alle recht glücklich aus :-)
Wir grüssen euch recht herzlich und verbleiben in frostiger Kälte ...