Dienstag, 4. Dezember 2018

03.-08.12.2018 - Melbourne - Mt. Martha


Bei leichtem Nieselregen fuhren wir am 03.12.kurz vor 08.00 Uhr aus dem Caravan Park in Halls Gap. Dieses Mal in die andere Richtung des Dorfes und wesentlich kurvenärmer als beim Hinkommen. Unterwegs begegneten uns neue Farben von Strohballen – türkisfarbene. Wir hatten schon blaue, lila, pinke, weisse, gelbe und grüne gesehen. Eine richtige Farbenvielfalt auf den Farmen. In Ararat schalteten wir einen Fotohalt beim Towncenter ein. Ein schönes weisses Gebäude mit einem gepflegten Garten davor. Auf dem Western Highway in Richtung Ballarat fuhren wir auf einem langen Stück neuem Freeway, welcher das «Vreneli» noch nicht in ihrem Sortiment hatte. Via Baufort erreichten wir um 09.50 Uhr Ballarat – Sovereign Hill.

 «Sovereign Hill ist ein Open-Air-Museum in Golden Point, einem Vorort von Ballarat, Victoria, Australien. Sovereign Hill zeigt Ballarat die ersten zehn Jahre nach der Entdeckung von Gold dort im Jahre 1851. Es wurde offiziell am 29. November 1970 eröffnet und hat sich zu einer national anerkannten Touristenattraktion entwickelt.»

Wir verweilten rund 3 Stunden in der Goldgräberstadt, besichtigten die sehr gut nachgemachten Hüttli und Arbeitsinstrumente sowie die Goldgräberhauptstrasse. Die Möglichkeit zum Goldwaschen im Dorfbach liessen wir aus, während sich danach ganze Schulklassen um die Spaten und Schüsseln tummelten. Heinz und ich begaben uns auf eine Kutschentour durch die Strassen der Goldstadt, Claire bevorzugte es am Strassenrand auf uns zu warten. In einem alteingerichteten Café gabs eine Trinkpause und in der gegenüberliegenden Bakery etwas zu Essen. Unsere Pies waren derart heiss, dass wir uns beinahe die Lippen verbrannten. Zum Schluss besuchten wir noch das Goldmuseum und bestaunten die Nuggets hinter den Panzerscheiben. Wie überall Usus beendeten wir den Rundgang durch den «Gift-Shop». Auf direktem Weg, über zum Teil 5 spurige Strassen durch Melbourne erreichten wir Mt. Martha wo wir von Fred und Clara Binder herzlichst empfangen wurden. Unsere Zimmer mit Sicht aufs Meer durften wir gleich beziehen und fühlten uns sofort wohl in der neuen Bleibe. Clara verwöhnte uns mit Gerstensuppe, Knöpfli, Fleisch und Salat – einem richtigen Schweizer Nachtessen. Die interessanten Geschichten von Fred hatten bis spät Unterhaltungscharakter. Ich durfte eine Wellnesssequenz im Whirlpool einschalten, was ich mehr als genoss.


Towncenter in Ararat

 "Goldgräberstadt"


Ob das Mahlen wohl klappt?

Die etwas makabere Ecke....
Feuerwehr einmal anders.
Restaurant wie in alten Zeiten
Im Goldmuseum
in Mt. Martha

Den Ruhetag am 04.12. begannen wir mit einem ausgedehnten Frühstück und selbstgebackenem Brot. Die Sonne zeigte sich wieder, die Wolken auf dem Rückzug und die Temperaturen leicht besser. Der selbstgemachte Smoothie von Fred brachte unseren Vitaminspeicher auf Hochtouren. Den Morgen verbrachten wir mit guten Gesprächen, lesen und Blogschreiben. Claras Gerstensuppe war bei den immer noch kühlen Temperaturen genau das richtige Mittagessen. Wir 3 Frauen begaben uns nach dem Essen zum «Balombe Estuary Reserves Nature Trail» in Mt. Martha für einen ausgedehnten Spaziergang im Landschaftsschutzgebiet. Ein wunderschöner Weg auf einer Art Holzbrücke zwischen den Bäumen und Wasser führte uns entlang des Balcombe Creeks, vorbei an diversen Land- und Wasserpflanzen. Die Temperaturen ideal um im T-Shirt zu laufen. Nach unserer Rückkehr beendeten Fred und Heinz ihren in der Zwischenzeit eingeschalteten Mittagsschlaf für eine gemeinsame Jassrunde. Den Coiffeurjass sollten die Frauen gegen die Männer spielen, sprich: Fred und Heinz gegen Claire und mich. Ob das wohl eine gute Idee war? Das Endresultat nach 3 Runden Coiffeurjass war schon etwas niederschmetternd, da Claire und ich 3:0 gewonnen hatten. Wir wurden heute wieder mit einem Nachtessen wie die Fürsten verwöhnt. Vielen Dank an die Gastgeber Clara und Fred!
 Genial, wie wir verwöhnt werden!

Klara bei Füttern des Kokaburras

The Balcombe Estuary Reserves Natural Trail



 

Am 05.12. führte uns der Ausflug zum Schweizer Metzger «WALMAR» (http://walmas.com.au/) in Bayswater für den Grosseinkauf. Ich fühlte mich beinahe heimisch im lustigen Krämerladen, welcher Produkte vom Fleisch über Käse bis zu Kerzen im Sortiment anbot. Unser nächstes Ziel war ein nahegelegener Park fürs Picknick. Wie es bei den Schweizern Usus ist, verpflegten wir und um Punkt 12.00 Uhr mit Cervelats, Senf und Laugenbrötli auf der Picknickdecke mitten im Park. Die Frauen unternahmen durch den nahen Wald einen Kurzspaziergang, während es sich Heinz und Fred auf der Picknickdecke gemütlich machten und Herrengespräche führten. Unterwegs im National Rododendron Garden war leider bereits alles verblüht, weshalb sich unser Rundgang dort kurz hielt. Über eine über kurvige Strasse erreichten wir Oldinga für eine Trinkpause. Im nahegelegenen Pub «Pig and Whistle» besorgten Heinz und ich ein australisches Bierglas fürs Bierglasmuseum. Der Herr hinter der Theke verstand die Welt nicht mehr, da wir nur ein Glas ohne Bier wollten. Er meinte, wir könnten das Glas schon haben, müssten aber ein Bier bezahlen. Bier wollten wir keins, kauften ihm das Glas dann für den Bierpreis von 10 Dollar ab. Durch einen übervollen Wald mit grossen Farn erreichten wir Belgrave. Als lokale Attraktion gilt dort der «Puffing Billy», ein nostalgischer Dampfzug, welcher Touristen von Belgrave nach Gembrook fährt.

«Die Puffing Billy Railway ist eine schmalspurige australische Museumsbahn in den Dandenongs bei Melbourne. Die Spurweite beträgt 762 mm. Den Personenwagenpark bilden vor allem 15 halboffene Wagen des Typ NBH, die zum Teil um 1920 eigens für die Strecke Upper Ferntree Gully–Gembrook gebaut wurden.»

Zu unserem Glück erreichte der Zug gleichzeitig wie wir Emerald Station, in der Nähe des lokalen Sees. Nach einem kurzen Fotoshooting führte uns Fred zurück in Richtung Mt. Martha, indem er einen Abstecher zu seinem Sohn Rodney und Familie (Melinda und deren 2 Töchter) machte, um einen Teil des Einkaufs beim Metzger vorbeizubringen. Auf der Tour durchfuhren wir die nahegelegenen Quartiere mit deren schönen Vorgärten. Zurück im Haus wurde Heinz zum Hilfsgärtner auserkoren und tränkte den Gemüsegarten, während Fred das Gemüse fürs Nachtessen pflückte. Wunderbare Fleischspiesse, Rettich- und Tomatensalat wurden uns aufgetischt. Mit einem Eile mit Weile, was wirklich lange dauerte, und einem Schieber beendeten wir unseren Spielabend. Fred gewann zum Glück das Eile mit Weile, beim Schieber war der Sieg bei Heinz und Claire, womit sich nun alle einmal in der Gewinnerposition befanden.







 Puffing Billy Railway





Einen der heissesten Tage hatten wir am 06.12. für unsere Stadtbesichtigung in Melbourne erwischt. Im Parkhaus des Casinos parkierte Fred und waren wir bereits in Zentrumsnähe, wo wir in das City Circle Tram Nr. 35 einstiegen.
«Das City Circle Tram, beziehungsweise Line 35, ist eine spezielle Linie der Straßenbahn Melbourne, die das Zentrum der City von Melbourne, umrundet, den sogenannten Central Business district; die Beförderung ist kostenfrei.»
Beim Bahnhof Flinders Street stiegen wir aus, um uns ein Bild vom Geschichtsträchtigen Ort zu machen.
«Der erste Bahnhof an dieser Stelle wurde Melbourne Terminus genannt. Er gehörte zur ersten dampfbetriebenen Eisenbahn Australiens und wurde zusammen mit der Eisenbahnstrecke Melbourne–Sandrige (heute: Port Melbourne) am 12. September 1854 eingeweiht. Die Empfangsanlagen bestanden zunächst aus einigen Wellblechhütten und es gab einen einzigen, 30 Meter langen Bahnsteig. Erst 1877 folgte ein zweiter, in den 1890er Jahren ein dritter Bahnsteig.»

Vorbei an vielen Weihnachtsdekorationen schlenderten wir durch die Gassen. Beim Geschäftshaus Myers blieben wir, wie so viele andere, vor den Weihnachtsfesten mit sich bewegenden Bildern und gesprochenen Geschichten stehen. Eine Gasse mit wohl bekannten Graffitis konnte mich weniger begeistern. Diverse kleine Restaurants luden in den Seitengassen zur Einkehr ein, wo wir unseren Flüssigkeitsspeicher dann auch auffüllten. Zurück im Tram fuhren wir weiter bis in die Nähe der Markthalle, welche wir wiederum zu Fuss erreichten. Leider waren wir zu spät dort, der Markt war schon zu Ende und überall waren die Eigner am zusammenpacken und reinigen. Das Tram fuhr auf seiner Rundreise via die Docklands zurück zu unserem Ausgangspunkt Nahe des Casinos. Ein Rundgang durchs Casino musste dann schon noch sein. Bei den vielen Apparaten und Spieltischen und der Grösse dieses Casinos, hat wohl fast niemand den Überblick. Erstaunlich wie viele Leute sich mitten im Nachmittag bei schönstem Wetter und Aussentemperaturen von 34 Grad hier aufhielten. Ohne zu spielen verliessen wir die Räumlichkeiten, um nach Mt. Martha zurückzufahren. Clara erwartete uns mit frisch zubereiteten Salaten, welche zum Steak hervorragend schmeckten. Die Abkühlung nach dem Essen im Pool war sensationell um danach gut schlafen zu können.














Nun ist es so weit….!  Heinz startet heute 07.12. seine Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag. Wir freuten uns schon länger auf den für heute geplanten Z’mittag. Fred musste leider passen, da es ihm heute Morgen überhaupt nicht wohl war. So chauffierte uns Clara zuerst zu einer Vinery für eine Degustation vor dem Mittagessen. Heinz fand dort einen süsslichen Rosé für seine Sammlung. Clara wollte uns noch eine andere Vinery zeigen, welche offenbar einen schönen Garten zum Betrachten bietet. Vor jenem Tor erklärte uns ein Angestellter, dass mit dem Wasser etwas nicht stimme und deshalb die Vinery geschlossen sei.  Also ging es direkt zum Mittagessen weiter. Im Restaurant «le bouchon» in Balnarring hatten Fred und Clara bereits reserviert. Das französische Restaurant war zur Mittagszeit bis auf den letzten Tisch besetzt. Angesichts der heissen Temperaturen, welche heute bis auf rund 38 Grad anstiegen, empfanden wir das Essen im klimatisierten Restaurant als sehr angenehm. Wir assen hervorragend und Heinz kam mit Tartar und Rindsfilet fleischmässig auf seine Kosten. Vielen Dank für den super Zmittag, welchen wir in der gemütlichen 4er Runde geniessen durften. Damit wir etwas von der Gegend sahen, führte uns Clara auf Umwegen zurück nach Mt. Martha. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir je nach Bedürfnis zu Hause mit schlafen, lesen oder baden. Ein spontaner Kurzbesuch von Fred Hoffmann brachte unsere Herren wieder an den Tisch. Zum Nachtessen hatten wir Gesellschaft von Rodney, Melinda und deren Kinder Leila und Jamie. Die beiden Mädchen hatten Spass mit mir im Pool und später bei der Präsentation des Geburtstagskuchen für Heinz. Nach diesem anstrengenden Tag mit viel essen und dem «80-ig» auf dem Buckel musste Heinz das Beantworten aller Glückwünsche auf den nächsten Tag verschieben.
 80 Jahre Heinz








Rodney mit Melinda, Leila und Jamie


Mit einem gemütlichen Frühstück starteten wir am 08.12. in den Tag. Heinz hatte mit dem Beantworten seiner Glückwünsche noch einiges an Büroarbeit zu erledigen. Danach unternahmen wir einen Spaziergang im Hafen von Mt. Martha über den Marina Boardwalk. Es war erstaunlich, wie viele Schiffe im langgezogenen und verwinkelten Hafen Platz fanden. Entlang des Boardwalks waren ebenso viele Häuser zu sehen, welche der eine oder andere Schiffseigener als Ferienhaus nutzt. Zurück in Mt. Martha nutzen wir die restliche Zeit mit packen, lesen und unterhalten, denn schliesslich war es unser letzter Abend bei Fred und Clara. Zum Abschied servierte uns Clara heissen Fleischkäse, Kartoffel- und Gurkensalat und zum Dessert frische Erdbeeren.
Zwei Kokaburras sind tägliche Gäste und werden von Clara gefüttert.







1 Kommentar:

  1. Liebe Australien-Reisende
    heute ist auf eurer Reise ein besonderer Tag - der 80. Geburtstag von Heinz !
    Wir wünschen Heinz auf diesem Weg alles Gute, viel Glück und gute Gesundheit. Wir stossen bei anderer Gelegenheit auf euch an und wünschen euch auf eurer Reise und für die Zukunft nur das Allerbeste. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch Lieben und grüssen ganz herzlich aus der Schweiz, wo nach dem Wochenende der Winter wieder Einzug halten soll.
    Mached's guet und bis bald ... glg

    AntwortenLöschen