Bei leichtem Nieselregen fuhren wir am 03.12.kurz vor 08.00 Uhr
aus dem Caravan Park in Halls Gap. Dieses Mal in die andere Richtung des Dorfes
und wesentlich kurvenärmer als beim Hinkommen. Unterwegs begegneten uns neue
Farben von Strohballen – türkisfarbene. Wir hatten schon blaue, lila, pinke,
weisse, gelbe und grüne gesehen. Eine richtige Farbenvielfalt auf den Farmen.
In Ararat schalteten wir einen Fotohalt beim Towncenter ein. Ein schönes
weisses Gebäude mit einem gepflegten Garten davor. Auf dem Western Highway in
Richtung Ballarat fuhren wir auf einem langen Stück neuem Freeway, welcher das «Vreneli»
noch nicht in ihrem Sortiment hatte. Via Baufort erreichten wir um 09.50 Uhr
Ballarat – Sovereign Hill.
«Sovereign
Hill ist ein Open-Air-Museum in Golden Point, einem Vorort von Ballarat,
Victoria, Australien. Sovereign Hill zeigt Ballarat die ersten zehn Jahre nach
der Entdeckung von Gold dort im Jahre 1851. Es wurde offiziell am 29. November
1970 eröffnet und hat sich zu einer national anerkannten Touristenattraktion
entwickelt.»
Wir verweilten rund 3 Stunden in der Goldgräberstadt, besichtigten
die sehr gut nachgemachten Hüttli und Arbeitsinstrumente sowie die
Goldgräberhauptstrasse. Die Möglichkeit zum Goldwaschen im Dorfbach liessen wir
aus, während sich danach ganze Schulklassen um die Spaten und Schüsseln
tummelten. Heinz und ich begaben uns auf eine Kutschentour durch die Strassen
der Goldstadt, Claire bevorzugte es am Strassenrand auf uns zu warten. In einem
alteingerichteten Café gabs eine Trinkpause und in der gegenüberliegenden Bakery
etwas zu Essen. Unsere Pies waren derart heiss, dass wir uns beinahe die Lippen
verbrannten. Zum Schluss besuchten wir noch das Goldmuseum und bestaunten die
Nuggets hinter den Panzerscheiben. Wie überall Usus beendeten wir den Rundgang
durch den «Gift-Shop». Auf direktem Weg, über zum Teil 5 spurige Strassen durch
Melbourne erreichten wir Mt. Martha wo wir von Fred und Clara Binder herzlichst
empfangen wurden. Unsere Zimmer mit Sicht aufs Meer durften wir gleich beziehen
und fühlten uns sofort wohl in der neuen Bleibe. Clara verwöhnte uns mit
Gerstensuppe, Knöpfli, Fleisch und Salat – einem richtigen Schweizer Nachtessen.
Die interessanten Geschichten von Fred hatten bis spät Unterhaltungscharakter.
Ich durfte eine Wellnesssequenz im Whirlpool einschalten, was ich mehr als
genoss.
Towncenter in Ararat
"Goldgräberstadt"
Ob das Mahlen wohl klappt?
Die etwas makabere Ecke....
Feuerwehr einmal anders.
Restaurant wie in alten Zeiten
Im Goldmuseum
in Mt. Martha
Den Ruhetag am 04.12. begannen wir mit einem ausgedehnten
Frühstück und selbstgebackenem Brot. Die Sonne zeigte sich wieder, die Wolken
auf dem Rückzug und die Temperaturen leicht besser. Der selbstgemachte Smoothie
von Fred brachte unseren Vitaminspeicher auf Hochtouren. Den Morgen verbrachten
wir mit guten Gesprächen, lesen und Blogschreiben. Claras Gerstensuppe war bei
den immer noch kühlen Temperaturen genau das richtige Mittagessen. Wir 3 Frauen
begaben uns nach dem Essen zum «Balombe Estuary Reserves Nature Trail» in Mt.
Martha für einen ausgedehnten Spaziergang im Landschaftsschutzgebiet. Ein
wunderschöner Weg auf einer Art Holzbrücke zwischen den Bäumen und Wasser
führte uns entlang des Balcombe Creeks, vorbei an diversen Land- und
Wasserpflanzen. Die Temperaturen ideal um im T-Shirt zu laufen. Nach unserer
Rückkehr beendeten Fred und Heinz ihren in der Zwischenzeit eingeschalteten Mittagsschlaf
für eine gemeinsame Jassrunde. Den Coiffeurjass sollten die Frauen gegen die
Männer spielen, sprich: Fred und Heinz gegen Claire und mich. Ob das wohl eine
gute Idee war? Das Endresultat nach 3 Runden Coiffeurjass war schon etwas
niederschmetternd, da Claire und ich 3:0 gewonnen hatten. Wir wurden heute
wieder mit einem Nachtessen wie die Fürsten verwöhnt. Vielen Dank an die
Gastgeber Clara und Fred!
Genial, wie wir verwöhnt werden!
Klara bei Füttern des Kokaburras
The Balcombe Estuary Reserves Natural Trail
Am 05.12. führte uns der Ausflug zum Schweizer Metzger «WALMAR» (http://walmas.com.au/)
in Bayswater für den Grosseinkauf. Ich fühlte mich beinahe heimisch im lustigen
Krämerladen, welcher Produkte vom Fleisch über Käse bis zu Kerzen im Sortiment
anbot. Unser nächstes Ziel war ein nahegelegener Park fürs Picknick. Wie es bei
den Schweizern Usus ist, verpflegten wir und um Punkt 12.00 Uhr mit Cervelats,
Senf und Laugenbrötli auf der Picknickdecke mitten im Park. Die Frauen
unternahmen durch den nahen Wald einen Kurzspaziergang, während es sich Heinz
und Fred auf der Picknickdecke gemütlich machten und Herrengespräche führten. Unterwegs
im National Rododendron Garden war leider bereits alles verblüht, weshalb sich
unser Rundgang dort kurz hielt. Über eine über kurvige Strasse erreichten wir
Oldinga für eine Trinkpause. Im nahegelegenen Pub «Pig and Whistle» besorgten
Heinz und ich ein australisches Bierglas fürs Bierglasmuseum. Der Herr hinter
der Theke verstand die Welt nicht mehr, da wir nur ein Glas ohne Bier wollten.
Er meinte, wir könnten das Glas schon haben, müssten aber ein Bier bezahlen.
Bier wollten wir keins, kauften ihm das Glas dann für den Bierpreis von 10
Dollar ab. Durch einen übervollen Wald mit grossen Farn erreichten wir
Belgrave. Als lokale Attraktion gilt dort der «Puffing Billy», ein
nostalgischer Dampfzug, welcher Touristen von Belgrave nach Gembrook fährt.
«Die
Puffing Billy Railway ist eine schmalspurige australische Museumsbahn in den
Dandenongs bei Melbourne. Die Spurweite beträgt 762 mm. Den Personenwagenpark
bilden vor allem 15 halboffene Wagen des Typ NBH, die zum Teil um 1920 eigens für die Strecke Upper Ferntree
Gully–Gembrook gebaut wurden.»
Zu unserem Glück erreichte der Zug gleichzeitig wie wir Emerald
Station, in der Nähe des lokalen Sees. Nach einem kurzen Fotoshooting führte
uns Fred zurück in Richtung Mt. Martha, indem er einen Abstecher zu seinem Sohn
Rodney und Familie (Melinda und deren 2 Töchter) machte, um einen Teil des
Einkaufs beim Metzger vorbeizubringen. Auf der Tour durchfuhren wir die
nahegelegenen Quartiere mit deren schönen Vorgärten. Zurück im Haus wurde Heinz
zum Hilfsgärtner auserkoren und tränkte den Gemüsegarten, während Fred das
Gemüse fürs Nachtessen pflückte. Wunderbare Fleischspiesse, Rettich- und
Tomatensalat wurden uns aufgetischt. Mit einem Eile mit Weile, was wirklich
lange dauerte, und einem Schieber beendeten wir unseren Spielabend. Fred gewann
zum Glück das Eile mit Weile, beim Schieber war der Sieg bei Heinz und Claire,
womit sich nun alle einmal in der Gewinnerposition befanden.
Puffing Billy Railway
Einen der heissesten Tage hatten wir am 06.12. für unsere
Stadtbesichtigung in Melbourne erwischt. Im Parkhaus des Casinos parkierte Fred
und waren wir bereits in Zentrumsnähe, wo wir in das City Circle Tram Nr. 35
einstiegen.
«Das
City Circle Tram, beziehungsweise Line 35, ist eine spezielle Linie der
Straßenbahn Melbourne, die das Zentrum der City von Melbourne, umrundet, den
sogenannten Central Business district; die Beförderung ist kostenfrei.»
Beim Bahnhof Flinders Street stiegen wir aus, um uns ein Bild vom
Geschichtsträchtigen Ort zu machen.
«Der erste
Bahnhof an dieser Stelle wurde Melbourne
Terminus genannt. Er gehörte zur ersten dampfbetriebenen Eisenbahn Australiens und wurde zusammen mit der
Eisenbahnstrecke Melbourne–Sandrige (heute: Port Melbourne) am 12. September
1854 eingeweiht. Die Empfangsanlagen bestanden zunächst aus einigen Wellblechhütten und es gab einen einzigen, 30
Meter langen Bahnsteig.
Erst 1877 folgte ein zweiter, in den 1890er Jahren ein dritter Bahnsteig.»
Vorbei an vielen Weihnachtsdekorationen schlenderten wir durch die
Gassen. Beim Geschäftshaus Myers blieben wir, wie so viele andere, vor den Weihnachtsfesten
mit sich bewegenden Bildern und gesprochenen Geschichten stehen. Eine Gasse mit
wohl bekannten Graffitis konnte mich weniger begeistern. Diverse kleine
Restaurants luden in den Seitengassen zur Einkehr ein, wo wir unseren
Flüssigkeitsspeicher dann auch auffüllten. Zurück im Tram fuhren wir weiter bis
in die Nähe der Markthalle, welche wir wiederum zu Fuss erreichten. Leider
waren wir zu spät dort, der Markt war schon zu Ende und überall waren die
Eigner am zusammenpacken und reinigen. Das Tram fuhr auf seiner Rundreise via
die Docklands zurück zu unserem Ausgangspunkt Nahe des Casinos. Ein Rundgang
durchs Casino musste dann schon noch sein. Bei den vielen Apparaten und
Spieltischen und der Grösse dieses Casinos, hat wohl fast niemand den
Überblick. Erstaunlich wie viele Leute sich mitten im Nachmittag bei schönstem
Wetter und Aussentemperaturen von 34 Grad hier aufhielten. Ohne zu spielen
verliessen wir die Räumlichkeiten, um nach Mt. Martha zurückzufahren. Clara
erwartete uns mit frisch zubereiteten Salaten, welche zum Steak hervorragend
schmeckten. Die Abkühlung nach dem Essen im Pool war sensationell um danach gut
schlafen zu können.
Nun ist es so weit….! Heinz
startet heute 07.12. seine Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag. Wir freuten uns
schon länger auf den für heute geplanten Z’mittag. Fred musste leider passen,
da es ihm heute Morgen überhaupt nicht wohl war. So chauffierte uns Clara
zuerst zu einer Vinery für eine Degustation vor dem Mittagessen. Heinz fand
dort einen süsslichen Rosé für seine Sammlung. Clara wollte uns noch eine
andere Vinery zeigen, welche offenbar einen schönen Garten zum Betrachten
bietet. Vor jenem Tor erklärte uns ein Angestellter, dass mit dem Wasser etwas
nicht stimme und deshalb die Vinery geschlossen sei. Also ging es direkt zum Mittagessen weiter.
Im Restaurant «le bouchon» in Balnarring hatten Fred und Clara bereits
reserviert. Das französische Restaurant war zur Mittagszeit bis auf den letzten
Tisch besetzt. Angesichts der heissen Temperaturen, welche heute bis auf rund
38 Grad anstiegen, empfanden wir das Essen im klimatisierten Restaurant als
sehr angenehm. Wir assen hervorragend und Heinz kam mit Tartar und Rindsfilet
fleischmässig auf seine Kosten. Vielen Dank für den super Zmittag, welchen wir
in der gemütlichen 4er Runde geniessen durften. Damit wir etwas von der Gegend
sahen, führte uns Clara auf Umwegen zurück nach Mt. Martha. Den restlichen
Nachmittag verbrachten wir je nach Bedürfnis zu Hause mit schlafen, lesen oder
baden. Ein spontaner Kurzbesuch von Fred Hoffmann brachte unsere Herren wieder
an den Tisch. Zum Nachtessen hatten wir Gesellschaft von Rodney, Melinda und
deren Kinder Leila und Jamie. Die beiden Mädchen hatten Spass mit mir im Pool
und später bei der Präsentation des Geburtstagskuchen für Heinz. Nach diesem
anstrengenden Tag mit viel essen und dem «80-ig» auf dem Buckel musste Heinz
das Beantworten aller Glückwünsche auf den nächsten Tag verschieben.
80 Jahre Heinz
Rodney mit Melinda, Leila und Jamie
Mit einem gemütlichen Frühstück
starteten wir am 08.12. in den Tag. Heinz hatte mit dem Beantworten seiner
Glückwünsche noch einiges an Büroarbeit zu erledigen. Danach unternahmen wir
einen Spaziergang im Hafen von Mt. Martha über den Marina Boardwalk. Es war
erstaunlich, wie viele Schiffe im langgezogenen und verwinkelten Hafen Platz
fanden. Entlang des Boardwalks waren ebenso viele Häuser zu sehen, welche der
eine oder andere Schiffseigener als Ferienhaus nutzt. Zurück in Mt. Martha
nutzen wir die restliche Zeit mit packen, lesen und unterhalten, denn
schliesslich war es unser letzter Abend bei Fred und Clara. Zum Abschied
servierte uns Clara heissen Fleischkäse, Kartoffel- und Gurkensalat und zum
Dessert frische Erdbeeren.
Zwei Kokaburras sind tägliche Gäste und werden von Clara gefüttert.
Liebe Australien-Reisende
AntwortenLöschenheute ist auf eurer Reise ein besonderer Tag - der 80. Geburtstag von Heinz !
Wir wünschen Heinz auf diesem Weg alles Gute, viel Glück und gute Gesundheit. Wir stossen bei anderer Gelegenheit auf euch an und wünschen euch auf eurer Reise und für die Zukunft nur das Allerbeste. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch Lieben und grüssen ganz herzlich aus der Schweiz, wo nach dem Wochenende der Winter wieder Einzug halten soll.
Mached's guet und bis bald ... glg